Nach knappen 500 m führt die Strecke in einen
schönen Wald.
Die nächsten 2 Kilometer geht es nun auf einer anspruchsvollen
Strecke stets auf und ab. Wie schön, dass es hier im Wald so kühl
ist.
Nach guten 12 Minuten habe ich bereits den ersten Wechselpunkt
erreicht, wo mich schon mein Pferd erwartet.
Ich steige gleich auf, da Baptist auf der für Pferde schnellen
Strecke bestimmt einen großen Vorsprung heraus geritten hat.
Nun führt die Strecke durch offenes Gelände an
Äckern und Wiesen entlang, so dass man eine weite Sicht hat. So sehe
ich bereits ganz in der Ferne Baptist.
Die nächsten 2 Kilometer lege ich nun in einem viel
schnellerem Tempo als beim Laufen zurück!
Auf einem schönen Wiesenweg galoppieren wir in einem ganz besonders
flotten Tempo. Das macht richtig Spaß und meine Befürchtung, dass
Sina vor den Markierungen scheuen könnte, ist Gott sei Dank
unberechtigt.
Am folgenden Schotterweg muss ich wieder langsamer tun und dabei
überhole ich Baptist, den ich sage, dass wir super in der Zeit
liegen. Ich meine er könne ruhig sein sehr hohes Lauftempo etwas
drosseln, da wir ja so super in der Zeit liegen. Vor
dem nächsten Wechselpunkt scheut Sina etwas vor den Leuten die am
Verpflegungsstand stehen, aber dann beruhigt sie sich auch wieder
schnell. Nachdem ich einen Becher Wasser getrunken
habe, muss ich nun wieder laufen.
Das ist anfangs ein ziemlich blödes Gefühl bis sich die Muskulatur
wieder vom Reit-Rhythmus an den Laufrhythmus gewöhnt hat.
Anfangs laufe ich fluchend wie auf rohen Eiern. Das
erste Stück der Strecke ist ziemlich eben und dann geht es sogar
abwärts. Immer wieder lausche ich nach hinten, ob Sina und Baptist
mich schon einholen.
Schließlich ist es so weit und die beiden überholen mich, wobei wir
ein paar Worte wechseln. Bald bin ich wieder alleine
und nun führt ein längeres Stück bergan, dass es ganz schön in
sich hat.
Ich denke an die vielen weniger lauferfahrenen Teilnehmer unseres
Wettkampfes und was da auf sie zukommt. Am Ende der
Steigung ist dann schon der Wechselpunkt, wo ich zum Schrecken hören
muss, dass die Betreuer Baptist (wir sind als erstes gestartet) in die
falsche Richtung weiter geschickt haben. Eine der Helfer fährt in nun
nach, während ich nach einigen Diskussionen weiter reite und auch
nach ihm Ausschau halte.
Wir sehen beide Baptist weit und breit nicht. Enttäuscht und mit
Trotz reite ich trotzdem die Strecke weiter und ärgere mich, wo wir
doch so bis jetzt so super in der Zeit liegen. Da hätten wir gute
Chancen gehabt erste zu werden. Ich habe doch noch die
Hoffnung, dass er trotzdem an der nächsten Kreuzung die richtige
Richtung einschlägt. So hat er eine Chance wieder auf den richtigen
Weg zu kommen. Dann endlich an der Stelle, wo es
besonders steig bergauf geht, glaube ich ihn kurz gesehen zu
haben.
:-) Das wäre ja die richtige Strecke und damit wären wir wieder im
Rennen! Ich galoppiere nun die steile Steigung der
"Kirschbaumwiese" hoch. Sina beginnt aber sehr zu schnaufen
und will gar nicht losschießen.
So pariere ich lieber zum gemäßigten Trab durch, da ich befürchte
dass sie etwas geschafft ist.
Oben angekommen geben wir wieder etwas Gas und sehe zu meiner Freude
Baptist bereits am nächsten Wechselpunkt stehen. Mit den Diskussionen
am vorherigen Wechselpunkt hatte ich doch etwas Zeit verloren. Wir
maulen etwas gemeinsam herum und dann steige ich doch lieber schnell
ab um nicht noch mehr Zeit zu verlieren, kippe zur Abkühlung des
Gemütes einen Becher Wasser über meinen Kopf und renne los. Die
restliche 2 Kilometer gehen zwar viel abwärts, aber sie sind von der
Wegbeschaffenheit sehr schlecht. Es geht nun durch Schlamm, Wiesen,
unebenen Boden, Steinen usw., so dass ich aufpassen muss, dass ich mir
nicht den Knöchel verstauche. Endlich als der Wald
aufhört, geht es wieder auf einen besseren Weg, wo mich dann auch
schon Baptist und Sina einholen.
Wir beschließen zusammen zu bleiben und ich lege auf den letzten
Kilometer einen Schlussspurt ein, wo ich den Kilometer so in knapp
über vier Minuten laufe. Ich merke, dass ich heute gut drauf bin und
bei einem Marathon oder ähnlichem sicher auch nicht schlecht
abgeschnitten hätte.
Unser Gesamttempo ist so hoch, so dass sie am Ziel sehr erstaunt
gucken als wir 3 zusammen bereits nach guten 47 Minuten hochglücklich
die Ziellinie überschreiten. Bereits da bin ich mir ziemlich sicher,
dass uns diesmal keiner zeitlich einholen wird...
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