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Bericht vom Zwei-Tages-Wanderritt 2009

von Gaby Schmidtkonz

 

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Zwei-Tages-Wanderritt im Juni 2009

Der Wetterbericht sagte ein schönes Wochenende voraus, nur am Sonntagabend sollte es Gewitter geben. Aber da wollten wir schon wieder sicher zu Hause sein. Nach einen Blick auf dem Himmel entschlossen wir uns die Regenmäntel zum restlichen Gepäck ins Auto zu packen.

Wir, das sind Babara auf ihrer Flower, Gaby (die Autorin) mit Pebbles und Thomas (Göttergatte von Gaby) auf Schusters Rappen. Andy, der Lebensgefährte von Babara, wollte unser Gepäck am Abend zum Übernachtungsplatz bringen und dort mit uns nächtigen.

Die letzten Vorbereitungen vor dem Aufbruch.

Der erste Kilometer bei strahlendem Sonnenschein

Unser bekanntes Ausreitgelände, tolle Natur aber fast nur Schotterwege. (wg. Lehmboden)

Los ging es. Alle fünf sind bester Laune. Der erste Teil der Strecke ist uns durch unsere "normalen" Ausritte wohl bekannt. So dauert es ca. 1 1/2 Stunden bis wir in unbekanntes Gelände vorstoßen. (Diese Richtung ist für normale Ausritte wenig geeignet, da am Anfang sehr viel Schritt geritten werden muss). Nun hieß es Karte zücken und den richtigen Weg bestimmen.

Schon der erste Weg führt an einer gemähten Wiese entlang und ist nicht mehr zu erkennen. Auch nach einiger Suche ist er nicht zu finden. Das fängt ja gut an. Also reiten wir etwas unterhalb einer Straße die Böschung entlang. Thomas ist es zu stachelig und zugewachsen, also joggt er auf der Straße. Endlich kommen wir wieder auf den regulären Weg, der hier die Bundesstraße kreuzt.

Danach geht es erstmal kräftig bergauf. Unsere Pferde kommen ins schwitzen. Der Hohlweg wird immer enger und schlammiger. Thomas geht als "Pfadfinder" voraus, um uns die beste Route durch den Schlamm zu zeigen. Endlich oben angekommen ist der Weg mit Holz und Gestrüpp versperrt. und total zugewuchert. Nach etwas Suchen finden wir einen Weg um diese "Sperre" und kommen auf der Hochfläche an.

Der steile und schlammige Hohlweg, noch ist Thomas hinter uns.

Hier empfängt uns ein herrlicher Wiesenweg und nach einer längeren Schrittpause in der sich die Pferde erholen können, galoppieren wir den Weg ausgelassen entlang. Nach diesen Galopp braucht Thomas längere Zeit bis er uns wieder eingeholt hat. Nun sind wir gute zwei Stunden unterwegs, also machen wir einen kleinen Stopp und lassen die Pferde grasen. Nach ca. 20 Minuten haben die Pferde genug von den Fliegen und Bremsen und wollen weiter.

Wer genau hin sieht, kann uns Reiter zwischen den 2 Wäldern sehen. Thomas konnte natürlich beim Galopp nicht mithalten.

Ein kleiner Stopp zur Erholung unserer Pferde.

An unserem "Rastplatz" kann man die Schönheit der Pflanzenwelt genießen.

Thomas (der Fotograf und Läufer), Pebbles und Gaby die Autorin des Berichtes

Also wieder aufsteigen und weiter geht es. Immer auf der Hochfläche entlang bis wir zur ersten Ortschaft (Kaltenegolsheim) kommen, die wir aber nur streifen müssen. Obwohl wir uns auf der Hochfläche befinden geht es immer leicht bergauf und -ab. Durch Wälder und an Wiesen und Feldern entlang.

Und wieder lädt eine trockene, gemähte Wiese zum galoppieren ein.

Der Weg führt an so manchem Kleinod vorbei.

Und auf so mancher Erhebung tun sich Blicke in die Ferne auf.

Nach Dürrbrunn geht es die Hochfläche wieder herunter ins Leinleitertal. Hier müssen wir wieder eine Bundesstraße überqueren. Diese Straße ist viel befahren, da die fränkische Schweiz ein beliebtes Ausflugsziel ist. Vor allem Motorradfahrer zieht es in die fränkische Schweiz.
Nachdem wir einige schnelle Motorradfahrer vorbei gelassen haben, ist die Straße endlich frei.

Wunderschöne, romantische Wege in der Fränkischen Schweiz.

Bergab auf schönen aber steilen Wegen, (Auf dem Bild wirkt es relativ flach, aber es ist ziemlich steil!)

Und natürlich, wenn es bergab geht, muss es auch wieder bergauf gehen!

Noch ein paar Meter und wir haben unser Mittagsziel erreicht. In Veilbronn machen wir Mittagspause. Unsere Pferde dürfen grasen bis Babara und Thomas unsere Getränke und Essen bringen. Wir binden unsere Pferde an zwei Bäumen an und essen gemütlich Mittag. Währendessen schläft Flower, es ist ihr erster Wanderritt und sie ist wohl etwas müde. Pebbles hingegen beobachtet aufmerksam die Wanderer und die Straße. Sie findet es einfach spannend alles zu beobachten.

Ankunft bei der Mittagsrast.

Babara teilt ihr Radler mit Flower. Kein Wunder, dass Flower die Rast verpennt!

Unser Rastplatz

Nach dem Essen genießen wir die Sonne und dösen vor uns hin. Ab und zu kommen Eltern mit ihren Kindern und wollen Pferde streicheln. Wir lassen Flower schlafen, so kommt Pebbles zu jeder Menge Streicheleinheiten. Nach ca. 1 1/4 Stunde wird Flower wieder richtig munter und will weiter.

Da wir durch den Ort Veilbronn müssen führen wir unsere Pferde. Am Ende der Ortschaft steigen wir mit viel Gelächter auf. Das Radler und die dicken Bäuche sind nicht gerade förderlich beim Aufsteigen. So kann sich Thomas köstlich amüsieren, er hat es ja auch leicht, Schuster Rappen ist ja nicht so hoch!

Weiter geht es in einem kleinen schönen Tal. Hier gibt es eine Quelle, wo wir die Pferde tränken wollen. Trotz des heißen Wetter und der langen Strecke, die wir hinter uns haben, wollen beide nicht trinken. Das müssen wir in Zukunft dringend üben dass unsere Pferde überall trinken!

Nun geht es wieder in die Höhe. Dann kommt ein Wegweiser "Aufseß 4 Kilometer". Ich kann es fast nicht glauben. So schnell hatte ich nicht gedacht, dass wir ans Ziel kommen. Aber entweder, wir haben einen weiteren Wegweiser übersehen, oder der Wegweiser war falsch. Jedenfalls landen wir in Siegritz, ca. 2 Kilometer von unserer Mittagsstation entfernt. Also Karte gezückt und einen anderen Weg nach Aufseß herausgesucht.

Wieder geht es durch die schöne Natur bergauf.
Immer wieder sind auch mitten im Wald kleine Felsformationen.

Wir kommen durch Ortschaften mit wunderschönen alten Häusern und Gärten.

Wir begegnen einer Gruppe Motorräder, alle mit Beiwagen.

Babara und Andy telefonierten miteinander, damit unser Gepäck rechtzeitig in Aufseß eintrifft.

Nachdem wir Neudorf passiert haben, geht es wieder etwas bergab ins wunderschöne Aufseßtal. Endlich sind wir in Aufseß eingetroffen. Nun nur noch zur Wanderreitstation der Familie Lang. Aber auch das ist ohne Probleme zu lösen.

Wir haben Aufseß erreicht, jetzt müssen wir nur noch zur Wanderreitstation.

Tagesziel erreicht!

Wir sind am Ziel unseres ersten Tages. Frau Lang von der Pferdepension Lang begrüßt uns herzlich und etwas überrascht. Sie hatte mit uns nicht mehr gerechnet, da ich die Übernachtung nicht noch einmal bestätigt habe. Aber das ist kein Problem. Also die Pferde absatteln und an die Tränke führen. Aber auch hier wird nur ein kleiner Schluck genommen. Also ab in die Box, Heu und Kraftfutter gefüttert. Beide essen mit viel Appetit. Sie haben es sich auch verdient. Andy kommt auch rechtzeitig, um die Pferde noch zu begrüßen.

Frau Lang gibt uns noch ein paar Tipps wo man gut essen kann. Dann geht es zu dem Gasthof, wo ich zwei Zimmer für uns reserviert habe. Hier haben wir uns erstmal in Ruhe geduscht.

Bei einem Bierchen im Gasthof haben wir uns dann entschlossen ein Paar Ortschaften weiter zu fahren, um dort zu essen. Andy spielte unseren Chauffeur. Sehr praktisch, so konnten wir zum Essen ein gutes Bierchen trinken. Das Essen schmeckt nach so einem Ritt natürlich besonders gut. Erst als es uns zu kalt zum draußen sitzen wurde, fuhren wir zurück. Im Gasthof nahmen wir dann noch einen Absacker zu uns.

Da ich ein ausgesprochener Frühaufsteher bin, war ich als erste auf den Beinen. Ich bin erstmal zu unseren Pferden gegangen. Diese kauten schon gemütlich an ihrem Frühstück. Klasse, so sah ich nur nach dem rechten und kehrte zum Gasthof zurück.

Auch die anderen kamen so langsam aus den Betten und so konnten wir gemütlich frühstücken. Das Frühstück war mit viel Liebe angerichtet. Die Wurst- und Käseplatte war mit Erdbeeren und Pfirsichstücken garniert. Das hatte ich in so einem Landgasthof gar nicht erwartet. Wir waren die einzigen Gäste.

Das Frühstück zog sich in die Länge, da wir uns so wohl fühlten. Der Wirt versicherte uns, es werde heute nicht regnen. Also ließen wir uns Zeit. Nach dem Frühstück luden wir unser Gepäck ins Auto und Andy fuhr noch mit zu den Pferden. Nach einem Blick zum Himmel entschieden wir uns, unsere Regenmäntel vorsichtshalber mit zunehmen.

Frau Lang zeigte uns noch den gesamten Hof. Dieser ist mit einem schönen Offenstall ausgestattet. Sie nehmen auch Pensionspferde auf, aber hier in dieser "einsamen" Gegend finden sie keine Einsteller. Nach der Besichtigung holten wir unsere Pferde und putzen und sattelten sie.

Nach dem Abschied von der wirklich sehr freundlichen Frau Lange machten wir uns auf den Heimweg. Die Pferde legten eine Stechschritt vor, dass Thomas Mühe hatte zu folgen. Das war bedeutend schneller als ein siebener Schritt. (Tempo) Nun ging es vorbei an Schloss Greifenstein durch große Wälder. In einer großen Pfütze sahen wir sogar einen Molch oder Lurch.

Der Aufbruch am nächsten Morgen.

Auch die hofeigenen Pferde kommen zum Abschied.

Wir verlassen Aufseß zu Fuß.

Im Wald tun sich immer wieder große Lichtungen auf.

Unsere Pferde löschen ihren Durst in einer großen Pfütze. Hier schwamm auch ein Molch oder Lurch herum.

Abstieg nach Rackersdorf

Nun ging es wieder bergab nach Rackersdorf. Hier war eine große Baustelle mitten im Dorf und dort mussten wir die Straße entlang reiten. Hinter uns zuckelte ein Auto und ein Motorrad hinterher. Außerhalb der Ortschaft konnten Sie dann endlich überholen. Aber das Motorrad hielt bei der nächsten Gelegenheit an. Der Fahrer stieg ab und wartete auf uns.

So ein Zufall, Wolfers, den Fahrer hatten wir schon seit Jahren nicht mehr gesehen. Wir kennen uns eigentlich über seine Frau die auch reitet. Wolfers hatte zwar nicht uns Reiter, sondern Thomas unseren Jogger erkannt. Nach einem kurzen Schwätzchen ging es für uns mal wieder richtig bergauf. Im Wald gab es auch mal wieder die Möglichkeit etwas Tempo zu machen.

Schloss Greifenstein thront über uns.

Und auf dem nächsten Höhenrücken wirkt es plötzlich ganz nah, dabei ist noch ein Tal zwischen uns und dem Schloss.
Und wieder geht es in ein Tal hinab.

Oben auf dem Höhenrücken hatten wir dann einen herrlichen Blick zurück auf Burg Greifenstein. Aber schon wieder ging es bergab nach Zoggendorf. Hier ging es nun wieder über die Bundesstraße und danach wieder bergauf. Nach der Ortschaft ging es wieder in den Wald, Und hier wurde es nun wieder richtig steil. Als wir fast oben waren fing es an zu duschen.

Wieder ein schöner Wiesenweg.

Wolkenbruchartig kam das Wasser vom Himmel. Wir suchten Schutz unter dichten Tannen. Kaum waren wir im "Trockenen" fing es an zu hageln. Soviel zum Wetterbericht und zu unserem  Gastwirt. Nun standen wir da und warteten. Und warteten und warteten. Es kam uns wie Stunden vor als der Regen endlich aufhörte, aber von den Bäumen tropfte es weiterhin.

Weiter ging es. Als wir wieder kurz vor Kalteneggolsheim waren, fing es erneut an zu hageln. Gott sei Dank sind unsere Pferde Offenstallpferde. Sie zeigten keinerlei Regung, als der Hagel auf uns niederprasselte. Kaum war der Hagel wieder vorbei hörte ich in der Ferne Donner. Das hatte uns gerade noch gefehlt! Hier auf der Hochfläche ohne Schutz in ein Gewitter zu geraten.

Also nichts wie weiter. Die Pferde hatten sowieso ihren Stechschritt drauf, als wäre jemand hinter uns her. Endlich begann der Abstieg von der Hochfläche, aber ach du Schreck, hier auf der Teerstraße war ein Reitenverboten-Schild. Was soll denn das? Also gut abbiegen und  die nächste Möglichkeit suchen. Doch das Spielchen wiederholte sich bei jedem Weg.

Nun befanden wir uns wieder auf dem Hinweg von gestern, aber den schlammigen Hohlweg wollten wir auf keinen Fall wieder herunter! Doch kurz vor dem Schlammweg gab es noch eine Möglichkeit abzubiegen. Wir führten unsere Pferde den ganzen langen und steilen Weg von der Hochfläche herunter. Unten angekommen überquerten wir zum letzten  Mal eine Straße und waren wieder in heimischen Gefilden.

Nach dem steilen Abstieg den wir geführt haben treffen wir hier die Vorbereitungen zum Aufssitzen.

Ein toller Baum, im Hintergrund sieht man schon den Schießberg. Dahinter liegt Buttenheim und unser Heimatstall.

Trotz des langen Weges und der ausgefallenen Mittagsrast wollten unsere Pferde unbedingt noch mal Gas geben. Auf unserer bekannten Galoppstrecke gab Pebbles so viel Gas, daas ich sie sogar bremsten musste, damit Flower hinterher kam. So viel Kondition hätte ich ihr gar nicht zugetraut.

Am Stall angekommen waren wir froh, dass uns das Gewitter nicht erwischt hatte. Wir versorgten unsere Pferde und gingen anschließend noch auf einen Bierkeller um unsere verpasstes Mittagessen nach zu holen. Thomas schätzte, dass wir in den 2 Tagen ca. 65 Kilometer geritten sind. Soviel sollten es eigentlich nicht werden.

Aber es hat uns trotzdem allen gefallen. Wir werden uns bei Gelegenheit mal wieder auf die Socken, Verzeihung auf die Hufe machen. Evtl. begleiten uns ja dann noch mehr Reiter und/oder Läufer. Im Stall hatten einige ihr Interesse bekundet auch mal mit zureiten. Warten wir es ab.

E-Mail an Gaby zum Thema

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