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Die Cavalettiarbeit Von Beate Schulze |
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Die Cavalettiarbeit Um unser Pferd weiter in Losgelassenheit, Durchlässigkeit, Gehorsam und Geschmeidigkeit auszubilden, sollte Cavalettiarbeit dabei nie fehlen. Sie ist außerdem eine willkommenen Abwechslung in der Wochenarbeit. Zumindest einmal pro Woche sollte man sein Pferd über diese „Stangen treten“ lassen. Mit Cavalettiarbeit kann ich viel erreichen:
Zuerst zu den Voraussetzungen: Natürlich können Sie Cavalettis in jedem Reitsportgeschäft, Versand etc. fertig bestellen. Sie können diese jedoch auch selbst „basteln“. Dazu benötigen Sie eine mind. 8 cm dicke Holzstange, die rechts und links entweder an einem Kreuz festgemacht wird oder auf einem ca. 10 cm hohen Kantholz angebracht wird. Sie können auch Stangen alleine verwenden. Es muss jedoch sicher gestellt sein, dass diese bei Berührungen durch das Pferd nicht unkontrolliert über den Boden rollen. Das Pferd könnte sich sonst verletzen, wenn es auf die Stangen tritt. Bei den ersten Trainingsstunden lege ich die Cavaletti flach auf den Boden. D.h., dass die Stange auf der niedrigsten Einstellung ist. Auch lasse ich das Pferd am Anfang nur über 3 Cavaletti treten, damit es nicht überfordert wird. Die Abstände der Cavaletti betragen:
Ich kann mit Schrittabständen beginnen, damit das Pferd erst einmal sicher über die „neuen Dinger da am Boden“ gehen kann. Geschieht dies dann ohne großes Zögern, erweitere ich den Abstand und lasse das Pferd im Trab über die ersten 3 Stangen treten. In der Cavalettiarbeit traben wir grundsätzlich bis zu den Stangen leicht. Über den Stangen gehen wir in den Entlastungssitz. Das Gesäß wird also leicht (ca. 2 cm) aus dem Sattel genommen. Der Oberkörper wird ebenfalls leicht nach vorne gebeugt. Bitte nicht fast auf den Hals legen! Über den Stangen locker im Kniegelenk mitfedern, so dass wir unser Pferd nicht in der Bewegung stören. Durch das Vorgehen des Oberkörpers Richtung Hals des Pferdes, gehen die Hände und Ellenbogen automatisch nach vorne Richtung Pferdemaul. Ich muss nun darauf achten, dass ich mit der Hand nachgebe. Das Pferd muss sich so weit vorwärts abwärts dehnen können wie es möchte. Dabei darf aber nie die Zügelverbindung - also der weich anstehende Zügel - aufgegeben werden. Dies erfordert einige Übung. Grundsätzlich ist es besser am Anfang zu weit nachzugeben als dem Pferd im Maul zu hängen.
Für ganz ungeübte Reiter in der Cavalettiarbeit ist es sinnvoll am Anfang einen Riemen um den Hals des Pferde zu legen oder ein Martingal zu verwenden. So kann man in diese rechts und links mit der Hand hineinfassen und so dem Pferd nicht im Maul reißen. Wenn das Pferd locker und flüssig über die 3 Trabstangen tritt, kann ich zusätzliche Stangen dazulegen. Eine Cavalettireihe kann aus bis zu 9 hintereinander liegenden Cavalettis bestehen. Dies sollte allerdings erst nach längerer Übung angepeilt werden.
Je sicherer Reiter und Pferd im
Überwinden der Stangen werden, um so komplizierter kann der Aufbau
stattfinden. Im Galopp baue ich am Anfang den so genannte In-Out auf. Ich stelle also zuerst 3 Cavaletti als Trabcavaletti hin. Im 2 m Abstand dann 2 Cavaletti (Stange auf der höchsten Einstellung) auf 3 - 4 m (abhängig von der Größe des Galoppsprungs des Pferdes). Nun wird im Trab gegen die Stangen geritten. Das Pferd wird nun über die Trab-Stangen treten, über das erste Cavaletti springen und sofort beim Aufkommen in den Cavalettis wieder abdrücken und hinausspringen. So wird dem Pferd ein ganz genauer Absprungspunkt vorgegeben und es lernt, nicht irgendwann, irgendwie abzuspringen, sondern passgenau an den Sprung zu kommen und auch passgenau wieder zu landen. Für den Reiter der mit Springen beginnt ist es von Vorteil, dass er selbst gar nichts machen muss, außer das Pferd an die Stangen hinzutreiben. So kann er sich auf das Mitgehen in der Bewegung des Pferdes und auf seinen Sitz konzentrieren. Er ist damit auch sicher, dass das Pferd nicht irgendwelche unkontrollierten Sätze über einen einzelnen Sprung macht. Natürlich immer vorausgesetzt, man berücksichtigt wie auch in allen anderen Disziplinen der Reiterei: Ein unausgebildeter Reiter muss auf ein gut ausgebildetes Pferd und ein gut ausgebildeter Reiter lehrt dem unausgebildeten Pferd!
Beispiele für den Aufbau einer Cavaletti-Stunde
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