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ECS (Equines Cushing Syndrom)
Je früher die Therapie begonnen wird, desto eher bilden sich die Symptome
zurück.
Grundsätzlich: wer einem Cushing-Pferd keine Therapie gewährt, beschwert ihm
zumindest mittelfristig ein langes und qualvolles Siechtum. Wird die
Krankheit frühzeitig erkannt und behandelt hat man mit etwas Glück in kurzer
Zeit wieder ein beschwerdefreies voll einsetzbares Pferd.
Was ist Cushing?
Beim ECS bildet sich ein Adenom der Pars
intermedia der Adenohypophyse (also eines Teiles des Vorderlappens der
Hirnanhangsdrüse). Dieser Teil der HAD reguliert die Nebennierenrinde, in
der das Cortisol produziert wird
Beim ECS-Pferd ist der Cortisolgehalt insgesamt zu hoch. Das Hormon Cortisol
beeinflusst zahlreiche Stoffwechselfunktionen, das Herz-Kreislaufsystem und
das Immunsystem. Dadurch entstehen schleichend eine Anzahl der
unterschiedlichsten, z. T. lebensbedrohlichen Gesundheitsstörungen. Kortisol
stört den Proteinstoffwechsel, die Insulinproduktion wird gedrosselt, der
Blutzuckerspiegel steigt.
Die Krankheit ist nicht heilbar, aber unter der Pergolidbehandlung haben die
meisten Cushing-Patienten noch ein jahrelanges beschwerdefreies Leben.
Mittlerweile sind schon 10 Jahre bekannt. (Dr.Assmann)
Mögliche Symptome:
-
dickes langes Winterfell verzögerter, sich
überlagernder Fellwechsel
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oft bleiben alte Haare zurück, langes Fell
im Sommer, oft Löckchenbildung
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übermäßiger Durst mir häufigem Wasserlassen
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Abmagerung auch bei gutem Fressverhalten
hoher Futtergaben
-
Muskelrückbildung vor allem am Rücken
(Hängerücken)
-
mitunter begleitet von Fettpolstern an Bauch
(Hängebauch) und Mähnenkamm
-
Hufabzesse, Huflederhautentzündung Hufrehe
(auch zu ganz untypischen Jahreszeiten)
-
Sehnenentzündungen
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Herz-Kreislaufprobleme bis hin zum
gelegentlichen Umfallen
-
seltener auch massive
Stoffwechselentgleisungen mit kreuzverschlagähnlichen Symptomen
-
häufige und hartnäckige Infekte
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nicht behandelbare Durchfälle/Kotwasser
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Knochenprobleme, Osteoporose
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Lethargie
-
Futterverweigerung, bei abnehmender
Schutzschicht der Magenschleimhaut und verstärkter Magensäureproduktion
Gefahr von Magengeschwüren
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seltsames Schwitzen ohne ersichtlichen Grund
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Parasiten im Fell bis hin zum räudigen
Erscheinungsbild (vor allem in den Wintermonaten) auch Scheuern ohne
Parasiten wird oft beobachtet
-
schlechte Wundheilung, wunde Stellen auf der
Maulschleimhaut Die Symptome sind nicht zwingend beim ECS Sie werden oft
irrtümlich für Alterserscheinungen gehalten. Dr. Froin empfiehlt, immer
an Cushing zu denken, wenn 2 - 3 Faktoren aufeinander treffen und andere
Krankheiten ausgeschlossen sind
SPEZIELL BEI HUFREHE:
Gegen Hufrehe selbst wirkt Pergolid nicht. Hufrehe muss immer zusätzlich
behandelt werden.
Allerdings verschwindet das Hufreherisiko unter der Pergolidbehandlung.
Welcher Test:
Am Sichersten ist der Dexametason-Test. Die anderen Testverfahren nur bei
positivem Ergebnis. Beim Low-Dex Test ist keine Hufrehe zu befürchten und
auch nicht bekannt, auch nicht bei einer bestehenden Hufrehe.
Bitte Mangan-Werte überprüfen
Welche Medikamente stehen zur
Verfügung:
An 1. Stelle mit der größten Erfahrung gilt Pergolid (Pergolid /
Permax / Parkotil hat alles den gleichen Inhaltsstoff) als das Mittel der
Wahl.
Dosierung:
Niedrige Dosis 0,2mg / 100kg reicht wenn diese nach 4 - 6 Wochen keine
Verbesserung zeigt, wirkt auch die hohe Dosis nicht (Dr. Assmann.) Unter dieser Dosierung ist die 10-jährige Erfolgsbilanz belegt.
Neueste Dosis als Empfehlung der Uni-Gießen: 0,1mg / 100kg
Die leider noch gängige Lehrmeinung ist: gegen Cushing kann man nichts tun
und die Dosisangabe von 1 mg / 100kg mit Warnung vor den Nebenwirkungen.
Nebenwirkungen scheinen auch mit der Höhe der Dosis bei einzelnen Pferden
zusammen zuhängen.
Als das 2.Mittel gilt Trilostan
Neuerdings wird auch eine homöopathische Behandlung empfohlen. Bei einer
alleinigen Behandlung damit kommen mir aber trotz Erfolgsmeldungen Zweifel:
Die überhöhte Kortisonausschüttung kommt aufgrund eines Adenoms zustande.
Fraglich ist, ob eine ein bis zwei mal jährliche Spritzenkur dies in der
Zwischenzeit unterdrücken kann.
Langzeitstudien sind meines Wissens noch nicht belegt.
Zusätzliche Unterstützungsmöglichkeiten bieten z.B.: von Hilton Herbs Cush-
X sowie Hormonise
Folgende Mittel/Inhaltsstoffe sollten bzgl. Nutzen/Risiko bei Cushingpferden
überdacht werden, da diese entweder zum Komplex Diabetes zuzuordnen sind
bzw. eine Einlagerung im Gehirn möglich ist:
Yukka
MSM
Glukosamine
Sollte ein Cushingpferd zu Arthritis neigen oder solche Beschwerden
haben, bitte auf Hyaluronsäure (Hyalun) ausweichen. Bitte TA
kontaktieren.
Grundsätzlich:
wer einem Cushing-Pferd keine Therapie gewährt, beschwert ihm zumindest
mittelfristig ein langes und qualvolles Siechtum. Wird die Krankheit
frühzeitig erkannt und behandelt hat man mit etwas Glück in kurzer Zeit
wieder ein beschwerdefreies voll einsetzbares Pferd.
Eine weitere Sammlung an Informationen u. a. von betroffenen Pferdebesitzern
unter:
www.hufrehe.org/info
Bücher zum
Thema Medizin
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