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Spaß an Pferd und Reiten

Das ECS (Equines Cushing Syndrom)  

von Petra Schrader dieser Artikel incl. Bild wurde uns freundlicher Weise von www.hufrehe.org/info zur Verfügung gestellt.

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ECS (Equines Cushing Syndrom)  
 
Je früher die Therapie begonnen wird, desto eher bilden sich die Symptome zurück.  
Grundsätzlich: wer einem Cushing-Pferd keine Therapie gewährt, beschwert ihm zumindest mittelfristig ein langes und qualvolles Siechtum. Wird die Krankheit frühzeitig erkannt und behandelt hat man mit etwas Glück in kurzer Zeit wieder ein beschwerdefreies voll einsetzbares Pferd.  
 
Was ist Cushing?

Beim ECS bildet sich ein Adenom der Pars intermedia der Adenohypophyse (also eines Teiles des Vorderlappens der Hirnanhangsdrüse). Dieser Teil der HAD reguliert die Nebennierenrinde, in der das Cortisol produziert wird  
Beim ECS-Pferd ist der Cortisolgehalt insgesamt zu hoch. Das Hormon Cortisol beeinflusst zahlreiche Stoffwechselfunktionen, das Herz-Kreislaufsystem und das Immunsystem. Dadurch entstehen schleichend eine Anzahl der unterschiedlichsten, z. T. lebensbedrohlichen Gesundheitsstörungen. Kortisol stört den Proteinstoffwechsel, die Insulinproduktion wird gedrosselt, der Blutzuckerspiegel steigt.  
 
Die Krankheit ist nicht heilbar, aber unter der Pergolidbehandlung haben die meisten Cushing-Patienten noch ein jahrelanges beschwerdefreies Leben. Mittlerweile sind schon 10 Jahre bekannt. (Dr.Assmann)  
 
Mögliche Symptome:

  • dickes langes Winterfell verzögerter, sich überlagernder Fellwechsel

  • oft bleiben alte Haare zurück, langes Fell im Sommer, oft Löckchenbildung

  • übermäßiger Durst mir häufigem Wasserlassen

  • Abmagerung auch bei gutem Fressverhalten hoher Futtergaben

  • Muskelrückbildung vor allem am Rücken (Hängerücken)

  • mitunter begleitet von Fettpolstern an Bauch (Hängebauch) und Mähnenkamm

  • Hufabzesse, Huflederhautentzündung Hufrehe (auch zu ganz untypischen Jahreszeiten)

  • Sehnenentzündungen

  • Herz-Kreislaufprobleme bis hin zum gelegentlichen Umfallen

  • seltener auch massive Stoffwechselentgleisungen mit kreuzverschlagähnlichen Symptomen

  • häufige und hartnäckige Infekte

  • nicht behandelbare Durchfälle/Kotwasser

  • Knochenprobleme, Osteoporose  

  • Lethargie  

  • Futterverweigerung, bei abnehmender Schutzschicht der Magenschleimhaut und verstärkter Magensäureproduktion Gefahr von Magengeschwüren

  • seltsames Schwitzen ohne ersichtlichen Grund

  • Parasiten im Fell bis hin zum räudigen Erscheinungsbild (vor allem in den Wintermonaten) auch Scheuern ohne Parasiten wird oft beobachtet

  • schlechte Wundheilung, wunde Stellen auf der Maulschleimhaut Die Symptome sind nicht zwingend beim ECS Sie werden oft irrtümlich für Alterserscheinungen gehalten. Dr. Froin empfiehlt, immer an Cushing zu denken, wenn 2 - 3 Faktoren aufeinander treffen und andere Krankheiten ausgeschlossen sind


 
SPEZIELL BEI HUFREHE:  

Gegen Hufrehe selbst wirkt Pergolid nicht. Hufrehe muss immer zusätzlich behandelt werden.  
Allerdings verschwindet das Hufreherisiko unter der Pergolidbehandlung.  
 
Welcher Test:
 
Am Sichersten ist der Dexametason-Test. Die anderen Testverfahren nur bei positivem Ergebnis. Beim Low-Dex Test ist keine Hufrehe zu befürchten und auch nicht bekannt, auch nicht bei einer bestehenden Hufrehe.  
Bitte Mangan-Werte überprüfen
 
Welche Medikamente stehen zur Verfügung:
  
An 1. Stelle mit der größten Erfahrung gilt Pergolid (Pergolid / Permax / Parkotil hat alles den gleichen Inhaltsstoff) als das Mittel der Wahl.  

Dosierung:  
Niedrige Dosis 0,2mg / 100kg reicht wenn diese nach 4 - 6 Wochen keine Verbesserung zeigt, wirkt auch die hohe Dosis nicht (Dr. Assmann.)  Unter dieser Dosierung ist die 10-jährige Erfolgsbilanz belegt.  
Neueste Dosis als Empfehlung der Uni-Gießen: 0,1mg / 100kg  
 
Die leider noch gängige Lehrmeinung ist: gegen Cushing kann man nichts tun und die Dosisangabe von 1 mg / 100kg mit Warnung vor den Nebenwirkungen.  
Nebenwirkungen scheinen auch mit der Höhe der Dosis bei einzelnen Pferden zusammen zuhängen.  
 
Als das 2.Mittel gilt Trilostan  
 
Neuerdings wird auch eine homöopathische Behandlung empfohlen. Bei einer alleinigen Behandlung damit kommen mir aber trotz Erfolgsmeldungen Zweifel:  Die überhöhte Kortisonausschüttung kommt aufgrund eines Adenoms zustande. Fraglich ist, ob eine ein bis zwei mal jährliche Spritzenkur dies in der Zwischenzeit unterdrücken kann.  
Langzeitstudien sind meines Wissens noch nicht belegt.  
 
Zusätzliche Unterstützungsmöglichkeiten bieten z.B.: von Hilton Herbs Cush- X sowie Hormonise  
Folgende Mittel/Inhaltsstoffe sollten bzgl. Nutzen/Risiko bei Cushingpferden überdacht werden, da diese entweder zum Komplex Diabetes zuzuordnen sind bzw. eine Einlagerung im Gehirn möglich ist:  
 
Yukka  
MSM  
Glukosamine
 
 
Sollte ein Cushingpferd zu Arthritis neigen oder solche Beschwerden haben, bitte auf Hyaluronsäure (Hyalun) ausweichen. Bitte TA kontaktieren.  
 
Grundsätzlich:  
wer einem Cushing-Pferd keine Therapie gewährt, beschwert ihm zumindest mittelfristig ein langes und qualvolles Siechtum. Wird die Krankheit frühzeitig erkannt und behandelt hat man mit etwas Glück in kurzer Zeit wieder ein beschwerdefreies voll einsetzbares Pferd.  
 
Eine weitere Sammlung an Informationen u. a. von betroffenen Pferdebesitzern unter:  
www.hufrehe.org/info 
 

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