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Spaß an Pferd und Reiten

Mauke

Ursachen der Mauke und wie sie bekämpft werden kann.

Dieser Artikel von Frau Dr. Weyrauch wurde uns freundlicher Weise von www.st-hippolyt.de zur Verfügung gestellt.

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Mauke oder: das Kind ist in den Brunnen gefallen

Bericht aus der Zeitschrift Futterjournal von Frau Dr. Weyrauch

Es gibt Ernährungsmängel, die eigentlich erst dann beachtet werden, wenn sie bereits zu Krankheiten mutiert sind. Dann ist das Kind in den Brunnen gefallen. In diesem Fall ist das Pferd in den Matsch gelaufen. Wir sprechen von der Mauke, einem bekannten Übel, das wohl jeder Pferdebesitzer einmal miterlebt hat.
 

Die Mauke ist eine ekzemartige Erkrankung. Beginnend in und um die Fesselbeuge, zieht sich in manchen Fällen der oft blutige Schorf an der Innenseite der Sprunggelenke hoch und wird dann Raspe genannt. Begleitungen der Mauke sind auch Milben- oder Pilzbefall.
Im allgemeinen beginnt die Mauke in der Zeit des Fellwechsels, im Herbst oder Frühjahr, plötzlich ist sie da und oft stellt sie sich als langwierig heraus. Junge Pferde, die im Herbst aufgestallt und eingeritten werden oder auch alte Pferde mit Verdauungsproblemen neigen zu Mauke. Ebenso Fohlen im Wachstum oder trächtige Stuten.
Der Heilpraktiker Felix Mayer aus München empfahl bei Mauke bereits in den 80er Jahren eine streng getreidefreie Diät, dafür jedoch reichlich Heufütterung. Er widersprach damit krass der klassischen Schulmedizin, die das Auftreten von Mauke von Unsauberkeit oder matschigen Böden abhängig machte und reduzierte die Mauke auf ein Ernährungsproblem. Wie recht er hatte, bzw. welche ungemein große Rolle die Ernährung im Krankheitsgeschehen der Mauke spielt, beweisen Fütterungsumstellungen bei Pferden, die so "geheilt" werden konnten.
Was aber kann der Pferdehalter tun, um ein maukegefährdetes oder bereits befallenes Pferd nährstoffmäßig zu stabilisieren?
 

Stärkeanteil reduzieren!

Bei Maukebefall hat sich allgemein bewährt, den Eiweiß- und Stärke- (bzw. Getreide-) anteil der Futterration deutlich zu kürzen. Das heißt nichts anderes, als zum einen das Kraftfutter (Getreide, getreidelastige Müslis und Pelletfutter) zu kürzen. Die fehlende Energie wird dafür mit reichlich strukturierter Rohfaser z.B. Heu, Stroh, Gras (Wuchshöhe über 30 cm) gedeckt. Das Rauhfutter sollte genug Struktur und einen mäßigen Eiweißgehalt aufweisen. Pferde, die bei einer reinen Heufütterung abmagern würden, können als Getreidealternative mit Wiesencobs (Rohprotein 10%) gefüttert werden.

Eiweißzufuhr senken!

Weitere Eiweißquellen sollten überprüft werden. Grassilagefütterung, aber auch der Weidegang auf der Frühjahrswiese führen zu unkontrollierter Proteinzufuhr. Ebenso kann ein warmes Spätjahr zu einem erneuten Wachstum jungen Grases führen und den Eiweißhaushalt des Pferdes durcheinander bringen. Grassilage sollte durch Heulage oder Heufütterung ersetzt und der Weidegang deutlich reduziert werden.

Ein saisonal bedingter Spurenelementmangel als Auslöser?

Ein Grund für die Begrenzung der Getreideration sind die im Getreide enthaltenen Phytate. Sie binden Mineralstoffe, insbesondere Spurenelemente. Eine hohe Proteinzufuhr muß über die Leber abgebaut werden. Leider ist die Bildung viele leberentgiftende Enzyme spurenelementabhängig. Auch aus einer Eiweißüberfütterung kann sich ein Spurenelementmangel entwickeln. Dieser zeigt sich gerne in Hautveränderungen. Die Haut wird spröde, rissig, platzt auf und öffnet Parasiten Tür und Tor.

Das Energie-Vitalstoff-Verhältnis muß verbessert werden!

Mehr strukturierte Rauhfutter anzubieten, verbessert die Spurenlelementverorgung in Richtung eines besseren Energie-Spurenelementverhältnisses. Eine andere Lösung ist aber auch die Zufütterung spezieller Produkte, die reich an Spurenelementen sind. Damit kann die Ausheilung der Mauke massiv beschleunigt werden. Insbesondere bei schwerer Mauke eignet sich die Gabe von Präparaten mit hochbioverfügbarem Zink.

Einfaches Mineralfutter ist nicht die Lösung#

Das übliche Mineralfutter muß in dieser Zeit unbedingt entfallen, da hohe Calcium- oder Phosphorgaben die Spurenelementaufnahme in den Körper hemmen. Der Spurenelementstatus kann mit einem Blutbild erfaßt werden. Mängel im Bereich von Zink, Kupfer, Selen oder Mangan können dann gezielt ausgeglichen werden.

Kaltgepresste Öle

Zusätzliche bewährt hat sich die Fütterung von kaltgepreßten Leinsamen, Maiskeim- und Sonnenblumenölen. Die in schonend gepreßten Ölen erhaltenen Omega 3-Fettsäuren gelten als entzündungswidrig und verbessern das Hautniveau.

Mash

Fütterungsumstellungen sollten prinzipiell mit einer traditionellen Mashzubereitung eingeleitet werden. Dies hat sich insbesondere in Zeiten des Fellwechsels bewährt. Die klassische Mashzubereitung enthält neben Weizenkleie und Leinsamen nur geringe Getreideanteile. Weitere verdauungsaktivierende und entschlackende Zutaten wie Apfelpektin, Kräuter und Gewürze verbessern die Wirkung.

Die Hautpflege

Selbstverständlich müssen die von Mauke betroffenen offenen Körperflächen (meist Fesselbeuge) von Anfang an gepflegt werden. Dazu eignet sich das Waschen mit der guten alten Kernseife (alkalisch und dadurch entzündungswidrig), ordentliches Trocknen mit einem sauberen Handtuch und anschließendes Eincremen mit zinkhaltiger Salbe, z.B. Swansol Wundsalbe, Traumeel Salbe oder Retterspitz Heilsalbe. Selbstverständlich ist, daß bei einer Entzündung oder bei Entwicklung einer Phlegmone sofort der Tierarzt gerufen wird! Bei Mauke besteht durch die offene Haut Infektionsgefahr!

Homöopathie?

Die Futterumstellung hat höchste Priorität. Wer zusätzlich gerne zu homöopathischen Mitteln greift, tut gut mit Sulfur C30 (täglich 10 Globuli) um das Hautmilieu umzustimmen.
 

Grapefruitkernextrakt gegen Mauke

 

 

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