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Springenreiten - Der Einstieg von Beate Schulze |
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SPRINGREITENDie ersten Sprünge Wenn man im Fernsehen die so leicht und locker scheinenden Ritte unserer weltbesten Springreiter sieht, erkennt man nicht welch jahrelanges Training und Zusammenwachsen zwischen Reiter und Pferd sich dahinter verbirgt. Um heute auch in den „unteren“ Klassen einen Parcours fehlerfrei und „ansehnlich“ zu bewältigen, muss völlige Harmonie zwischen Reiter und Pferd herrschen. Der Reiter muss sehen und fühlen wie sein Pferd am Sprung ankommt, wann es abhebt, wie die Flugkurve, verläuft und er muss während des gesamten Sprunges die Bewegung des Pferdes unterstützen. Der Rücken des Pferdes muss über dem Sprung aufgewölbt sein, wie eine Brücke. Die Hinterbeine müssen kräftig abfußen, und über dem Sprung müssen alle 4 Beine gut angewinkelt sein.
Wichtig für jeden der mit dem Springreiten beginnt ist die Überwindung der Angst vor dem Hindernis. Es gibt einen berühmten Ausspruch: "Wirf Dein Herz über das Hindernis und springe ihm nach“ Zum Springen gehört jahrelanges Training und eine solide Dressurausbildung. Den angehenden Springreitern sei gesagt: Ohne solide Dressurarbeit wird nie ein ordentlicher, erfolgreicher Parcours möglich sein!
Technik, Gleichgewicht, feine
Hilfengebung, Balance, Schnell- und Sprungkraft, Leistungsbereitschaft
und Einfühlungsvermögen müssen immer wieder trainiert werden. ANFORDERUNGEN AN DAS SPRINGPFERD
ANFORDERUNGEN AN DEN REITER
HINDERNISS
Wenn ihnen jemand mitten in der Halle einen einzelnen Sprung hinstellt und sie sollen so das Springen lernen dann lassen Sie die Finger davon! Sie sollten bereits in Cavalettistunden eine gewisse Erfahrung mit Entlastungssitz, leichten Sitz und Galopparbeit gesammelt haben, bevor sie sich zu ihren ersten Sprüngen entschließen. Zum Erlernen des Springsitzes eignet sich gerade auch in der Cavalettiarbeit das Galoppieren über am Boden liegende Cavaletti mit einem Abstand von 2,80 - 3,50 Metern (je nach Größe und Weite des Galoppsprungs des Pferdes).
Der Springsitz muss genauso wie der
Dressursitz geschmeidig und elastisch sowie ausbalanciert sein. Im
leichten Sitz ruht das Gewicht auf den Steigbügeln und den Knien. Das
Gesäß hält die Verbindung zum Sattel, wird dabei aber leicht angehoben. Am Anfang ist es leichter, wenn man mit der Hand eine so genannte Zügelbrücke bildet oder die Hände am Mähnenkamm aufstützt, um das Gleichgewicht besser halten zu können. Der Bügel wird 2 - 5 Loch kürzer geschnallt. Lässt man das Bein hängen, sollte der Bügel sich auf Knöchelhöhe befinden. Der Reiter muss während des leichten Sitzes und über dem Sprung immer im Schwerpunkt des Pferdes bleiben.
Erste Springübungen:
Die ersten Sprünge sollten aus der
Cavalettiarbeit entwickelt werden. Mit diesen Abständen (bitte der Größe des Pferdes anpassen - ein Shetty braucht einen anderen Abstand als ein Warmblüter mit 1,80 m Stockmass) kommt das Pferd passend an den Sprung und nimmt seinen Reiter mit. Passen die Abstände nicht oder stelle ich gar nur einen einzelnen Sprung „in die Landschaft“ , kann es passieren dass das Pferd zu früh oder zu spät abspringt und so den Springanfänger aus dem Gleichgewicht bringt und es zu Stürzen kommt.. Die Cavalettis und der Sprung werden in einem gleichmäßigen, fleißigen Arbeitstrab angeritten. Ca. 3 - 4 m vor dem ersten Cavaletti sitzt der Reiter aus, treibt stetig das Pferd nach vorne an die Hand. Dabei darf das Pferd aber nicht schneller werden! Über dem ersten Cavaletti geht der Reiter dann in den Entlastungssitz (Oberkörper ca. 2 - 10 Grad nach vorne geneigt) und bleibt in diesem bis er nach dem Sprung wieder aufkommt. Sinnvoll ist es ab dem letzten Cavaletti mit der Hand in die Mähne oder das Martingal zu fassen, damit man das Pferd beim Abspringen nicht im Maul stört. Erfahrungsgemäß wirft es den Springeinsteiger bei den ersten Sprüngen immer etwas nach hinten. Falsch:
Eine weitere Möglichkeit kommt ebenfalls aus der Cavalettiarbeit. Hier hat man das „Drübergaloppieren“ von am Boden liegenden Stangen geübt. So nehme ich auch hier wieder 3 am Boden liegende Cavaletti mit einem Abstand von 2,80 - 3,50 m und stelle danach in einem Abstand von ebenfalls 2,80 - 3,50 m den Sprung auf. Nun lasse ich den Reiter in ruhigem Galopp die Stangen anreiten. Er bleibt über diesen und schließlich auch über den darauf folgenden Sprung durchgehend im Entlastungssitz und federt über den Stangen / dem Sprung elastisch in den Knien und der Hüfte mit.
Grundsätzlich sollte der Springanfänger
seine ersten Springstunden auf einem geübten, sicheren, ausbalancierten
Springpferd absolvieren.
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