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Die "sieben" Todsünden für die Psyche des PferdesVon Beate Schulze |
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Die "sieben" Todsünden für die Psyche des Pferdes
Nicht nur bei Menschen, nein auch bei
Pferden kann eine Verletzung der Psyche schwere Störungen verursachen.
Oft sieht man diese nicht so deutlich wie bei einem Menschen, aber z.B.
Desinteresse, "Arbeitsverweigerung", Untugenden, gestörtes soziales
Verhalten, Durchfall und Schreckhaftigkeit können darauf hindeuten, dass
die Psyche des Pferdes, verletzt, gestört oder einfach manipuliert
wurde.
Es gibt gewisse Regeln, die meist auf das
Herdenverhalten zurückzuführen sind, die aber auch neu durch unser
"zivilisiertes" Pferd hinzugekommen sind, die man beachten sollte.
Die 1. und wichtigste Regel ist:
Betrachte Dein Pferd als Individuum
Dein Pferd ist kein Sportgerät, kein Auto und auch kein Teddybär. Bringe ihm genügend Respekt entgegen. Lasse es nicht "links liegen". Behandle es gerecht. Nicht ist für ein Tier schlimmer als ungerechte Behandlung. Nehme Dir Zeit mit ihm zu reden, auch mal spazieren zu gehen und auch einfach mal bei ihm zu stehen. Viele Pferde genießen es bei den "menschlichen" Unterhaltungen einfach mal "dabeizustehen". Beachte, dass Du schlechte Tage hast, warum räumst Du sie Deinem Pferd nicht auch ein. Es muss nicht jeden Tag perfekt "funktionieren". Du tust es ja auch nicht! Nicht jeder Tag muss Höchstleistungen abverlangen. Gib Dich auch mal mit wenig zufrieden. Geize nicht mit Lob. Und wenn es nötig ist Dinge klarzustellen, dann mach es konsequent und energisch.
Nicht in Box oder Paddock satteln
Die Box und das Paddock sind sozusagen das
Wohnzimmer des Pferdes, sein Individualbereich. Nur in seltenen
Ausnahmefällen sollte man diese stören (Stallgasse, Putzplätze
versperrt etc.) in dem man hier sattelt oder aufzäumt. Die Box ist das
Ruherefugium, hier gehört nicht der Anfang der "Arbeit" hin.
Rückwärtsrichten als Bestrafung für
misslungene Arbeit
Wie oft sieht man, dass Reiter ihre Pferde
rückwärts richten, wenn eine Lektion danebenging. Sozusagen als
Bestrafung, da "es nicht geklappt hat".
Welchem Zweck soll das dienen? Zuerst muss man sich vergegenwärtigen, dass "rückwärtsgehen" für das Pferd etwas mit "Dominanz" zu tun hat. Beispiel: 2 Kontrahenten (z.B. 2 Hengste) die sich gegenüberstehen, jeder beansprucht eine Führungsrolle. Derjenige der als erster "zurückweicht" hat seine Unterlegenheit eingestanden, d.h. eine Dominanzverlust hingenommen. Will ich das, nur weil eine Lektion nicht funktioniert? Rückwärts richten ist aber auch eine Gehorsamsübung. Gehorsam zeigen passt aber eben sowenig in das Bild einer misslungenen Lektion.
Man sollte die misslungene Übung einfach
noch mal wiederholen. Und sich dabei auch vergegenwärtigen, ob man nicht
selbst Fehler in der Hilfengebung gemacht hat. Oft hilft es auch,
zwischendurch etwas anderes zu reiten und dann erst wieder zu dem
"Missgeschick" zurückzukehren.
Überforderung
Eine Überforderungen des Pferdes stellt
meist massive Probleme. Oft bietet sich ein Pferd auf Grund seines Gebäudes, seiner
Gangarten oder seines Sprungvermögens an, und oft lassen sich Ausbilder
und Reiter dadurch verleiten, zu schnell zu viel von dem Pferd zu
verlangen. Wir erwarten ja auch nicht. dass unsere Kinder in der 3.
Klasse bereits die Einsteinsche Relativitätstheorie begreifen oder nach
1 Jahr Sport als Champions im nationalen oder internationalen Sport
auftreten.
Auch Pferde brauchen Zeit um zu lernen, um Muskulatur aufzubauen, Geschmeidigkeit zu erreichen und das ganze auch psychisch abzuspeichern und zu verkraften. Und auch sie brauchen Erholung und Ruhepausen. Damit meine ich nicht "Stehtage" sondern Abwechslung. z.B. ein gemütlicher Ausritt, ein Tag reiner Koppelgang, ein Spazieren gehen mit "seinem" Menschen. Die Psyche und Leistungswilligkeit des Pferdes wird ihnen "Rücksichtnahme" danken.
Unprofessionelles Anreiten
Es gibt in der Reiterei eine uralten Satz:
Auf ein junges (unausgebildetes) Pferd muss ein alter (qualifizierter,
sehr guter) Reiter und ein junger (Reitanfänger) Reiter benötigt ein
altes (gut ausgebildetes) Pferd.
Und nirgends gilt dieser Satz mehr
als beim Anreiten eines Pferdes. Gerade in der Anfangsphase
gemachte Fehler hinterlassen ein Leben lang Spuren beim Pferd.
Man darf anfangs das Pferd keinesfalls überfordern, da man sonst
bereits das Vertrauensverhältnis verspielt. Die ersten Male, in
denen ein Reiter am Pferd sitzt, dürfen nur Minuten dauern, da
sonst bereits die Muskulatur überfordert wird. Auch beim
Anlongieren muss eine ganze Menge beachtet werden, so muss
einerseits das Verbleiben in der Richtung durchgesetzt werden
aber die Balanceschwankungen des Pferdes berücksichtigt sein.
Also, überlassen Sie das Anreiten
immer gut ausgebildeten Reitern, möglichst solchen die das schon
oft und gut gemacht haben.
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