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Spaß an Pferd und Reiten

Pferde verladen, von Gaby Schmidtkonz

Jedes Pferd sollte sich verladen lassen. Dabei ist es ganz egal ob ich ein Turnierpferd, ein Freizeitpferd, ein Gnadenbrotpferd oder ein Jungpferd habe.
Hier wird beschrieben wie es funktioniert und was dabei zu beachten ist.

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Pferde verladen

Jedes Pferd sollte sich verladen lassen. Dabei ist es ganz egal ob ich ein Turnierpferd, ein Freizeitpferd, ein Gnadenbrotpferd oder ein Jungpferd habe.

In einem Notfall sollte das Pferd ohne viel Aufhebens in den Hänger gehen, damit es gegebenenfalls in eine Klinik gebracht werden kann. Oft ist das schon zum Röntgen nötig!

Je mehr Vertrauen Ihr Pferd zu Ihnen hat, desto einfacher lässt es sich in unbekannten Situationen von Ihnen leiten!

Auch beim Verladen gilt: Immer die Ruhe bewahren! Nur ein ruhiger, gelassener Mensch strahlt die nötige Zuversicht aus, um ein ängstliches Pferd zu verladen.

Den Hänger sollte ich an einem möglichst ruhigen Platz stellen, damit nicht schon vorher Unruhe aufkommt. Hierbei ist aber zu beachten, dass dieser Platz auch dem Pferd vertraut ist.

Verzichten Sie auch auf Zuschauer. Das bringt nur Unruhe. Achten Sie auch darauf, dass die Verschlüsse des Hängers nicht seitlich aus der geöffneten Rampe heraus ragen! Verletzungsrisiko!

Im Idealfall lässt sich das Pferd ruhig am durchhängenden Strick in den Hänger führen, aber leider ist das in einem normalen Reitstall nicht die Norm!

Also, zum Verladen brauche ich immer mindestens 2 Personen! Noch besser sind 3 oder 4. Diese Personen sollten schon öfter Pferde selber verladen haben und nicht nur zugesehen haben!

(Auch ich kenne Leute, die ihr Pferd alleine verladen, aber hierbei geht das Pferd ohne dem Menschen auf den Hänger, und der Mensch schließt dann die Querstange und die Klappe: Aber das ist die Ausnahme!)

Falls Sie Probleme erwarten, stellen Sie den Hänger auf einen begrenzten Platz, damit ihr Pferd nicht die Flucht ergreifen kann, falls es sich doch einmal losreißt.

Legen Sie sich noch 2 Longen bereit und Sie und die zwei Helfer sollten Handschuhe tragen.

Am Anfang sollten Sie die Trennwand des Hängers weit stellen, damit es einladender für das Pferd aussieht. Später sollte das Pferd auch ohne breit gestellte Trennwand in den Hänger steigen. Genauso sollte vorne die Türe offen sein, damit Licht in den Hänger fällt. Bei Dunkelheit machen sie Licht im Hänger.

Holen Sie nun ihr Pferd und führen es gerade, mit durchhängenden Strick auf den Hänger zu.

Sollte es stehen bleiben, bleiben Sie mit stehen und lassen Sie ihr Pferd sich den Hänger ansehen. Dann ermuntern Sie es zum weiter gehen. Auf keinen Fall am Strick ziehen, denn Druck erzeugt Gegendruck und Ihr Pferd wird wahrscheinlich rückwärts gehen. Zupfen Sie nur am Strick, das reicht. Stellen Sie sich vor, Sie hätten Angst in einen dunklen Raum zu gehen weil Sie ein Ungeheuer darin erwarten. Nun packt Sie jemand einfach am Arm und zieht Sie Richtung Raum. Wie ist Ihre Reaktion? Richtig, Sie wehren sich und versuchen sich von der Hand zu befreien! Wenn Sie aber von einem vertrauensvollen Menschen erzählt bekommen, dass darin keine Ungeheuer lauern, werden Sie sich langsam dem Raum nähern. Genauso geht es ihrem Pferd!

Führen Sie ihr Pferd mit der Zuversicht, dass sich das Pferd ohne Probleme verladen lässt. Damit strahlen Sie die nötige Gelassenheit aus. Gehen Sie solange es geht neben dem Kopf des Pferdes. Sobald es in den Hänger geht, müssen Sie zwangsläufig vor das Pferd. Machen Sie hierbei nicht den Fehler sich zu dem Pferd komplett umzudrehen oder gar selber rückwärts in den Hänger zu gehen. Die frontale Position ist die Angriffsposition für ein Pferd! D. H. Sie sagen ihrem Pferd hiermit, das Sie angreifen wollen. Dies ist natürlich nicht sinnvoll, da Ihr Pferd Ihnen ja folgen und nicht vor Ihnen zurückweichen soll. Unter normalen Umständen haben sich die Pferde daran gewöhnt, dass der Mensch frontal auf sie zugeht oder sich vor ihnen stellt, aber in Ausnahmesituationen sollte man dies tunlichst vermeiden!

Zur Unterstützung können Sie die Longen rechts und links als Begrenzung am Hänger festmachen. Die Longe muss dabei so hoch sein, dass das Pferd nicht darüber treten kann, aber auch nicht so hoch das es darunter her kann. Die beiden Helfer bilden mit den Longen eine Gasse und führen die Longen hinten um das Pferd herum. Hierbei müssen die Longen weit über dem Sprunggelenk liegen. Diesen Longen bilden nur eine Begrenzung und Unterstützen die Vorwärtsbewegung und nicht dazu, dass Pferd die Rampe hinauf zu zerren!. Achtung, nie die Longen dabei durchhängen lassen! Auch ein ständiges ziehen ist zu vermeiden. Deshalb ist es wichtig, erfahrene Leute an den Longen zu haben. Sie wissen wann sie etwas Druck machen müssen und wann sie einfach warten müssen!

Bei zuviel Druck kann es passieren, dass das Pferd panisch wird! Also wirklich nur erfahrene Leute an die Longen!

Mit den Longen wird das Pferd nun Stück für Stück in den Hänger geleitet.

Steht nun das Pferd auf dem Hänger wird vorsichtig die Klappe geschlossen, ohne dabei die Longen zu lockern. Bitte nie direkt hinter die Klappe stellen, sondern immer seitlich! Sollte das Pferd doch einmal rückwärts treten liegen sie unter der Klappe! Also immer seitlich hinstellen und die Klappe schließen. Erst dann wird das Pferd angebunden! Auf keinen Fall vorher!

Bitte das Pferd nicht zu lang anbinden, sonst kann es in den Strick treten!

Beim Einladen wird erst die Querstange und/oder die Klappe geschlossen und dann das Pferd angebunden. Beim Ausladen wird erst das Pferd losgebunden und dann die Klappe und die Querstange geöffnet.

Nun können wir die Longen entfernen. Loben Sie ihr Pferd ausführlich und geben sie dem Pferd auf dem Hänger eine Belohnung. Dann wird das Pferd wieder losgebunden und die Klappe wieder vorsichtig geöffnet. Auch hierbei wieder seitlich neben der Klappe stehen. Das Pferd nun wieder gerade rückwärts heraus führen. Dabei achten die beiden Helfer neben der Rampe, dass das Pferd nicht seitlich die Rampe herunter tritt. Nach dem Ausladen erneut ausführlich Loben. Machen Sie für heute Schluss! Es wird erst wieder am oder in den nächsten Tagen geübt. Achten Sie darauf immer mit einem positiven Ergebnis aufzuhören.

Erst nachdem das Pferd ein paar Mal am Hänger stand, wird die Trennwand vorsichtig geschlossen und die Querstange zugemacht!

Achtung, nie mit breit gestellter oder gar ohne Trennwand das Pferd transportieren! Das Pferd hat fast keinen Halt und kann Hinfallen.

Zum Vergleich: Stellen Sie sich vor Sie stehen im Bus und habe keine Möglichkeit sich festzuhalten! Es kostet Sie enorme Anstrengungen stehen zu bleiben, vor allem beim Anfahren, beim Abbremsen und in Kurven. Genauso geht es Ihrem Pferd. Also stellen Sie die Trennwand in die normale Position und schließen Sie die Querstange so nah wie möglich am Pferd. Erfahrene Pferde „setzen“ sich auf die Querstange.

So kommt ihr Pferd auch relativ erholt am Ziel an, was bei einem Turnier oder einem Wanderritt ja doch sehr von Bedeutung sein kann.

Also üben Sie mit Ihrem Pferd regelmäßig.

Falls Sie Ihrem Pferd ein Heunetz in den Transporter hängen, bitte so hoch wie es geht. Es kommt relativ häufig vor, dass ein Pferd ins Heunetz tritt und darin hängen bleibt! Dies geht meistens nicht ohne Blessuren ab! Viele geraten dabei in Panik und stürzen!

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