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Spaß an Pferd und Reiten

Lektion: Trab - Halten - Trab

Von Beate Schulze

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Lektion: Trab Halten Trab

Wenn unser Pferd sich losgelassen und im Gleichgewicht bewegt, können wir beginnen und
Lektionen reiten
 
Es gibt ein paar Grundlektionen die durch alle Dressurklassen wichtig sind:
 
Übergänge: Trab - Halten - Trab
                  Trab - Schritt - Trab
                  Galopp - Trab - Galopp
                  Halten - Rückwärts richten - Halten
 
Hier zeigen sich: Losgelassenheit, Durchlässigkeit, Aufmerksamkeit und je nach Ausbildungsstand: Versammlungsbereitschaft.
 
TRAB  -    HALTEN    -   TRAB
 
Ausführung:
 
Aus einem schwungvollen gleichmäßigen Arbeitstrab durchparieren zum Halten. Das Pferd 1 - 2 Sekunden stehen lassen und wieder antraben.
Das Durchparieren muss geschmeidig  über 2 - 4 Tritte verkürzten Trab stattfinden. Die Hinterhand muss sich in diesen letzten Tritten vor dem Halten mehr unter den Schwerpunkt schieben. Das Halten darf nicht abrupt erfolgen. Es sollte nicht wie eine "Stockzahnparade" aussehen. Das Pferd muss im Halten auf allen vier Beinen gleichmäßig stehen - von der Seite sind nur 2 Beine erkennbar. Während der ganzen Lektion muss das Pferd geschmeidig am Zügel stehen und die Rückentätigkeit darf nicht leiden. Beim Antraben muss der erste Tritt ein schwungvoller nach vorne orientierter Trabtritt sein.
 
Bevor Sie mit der Parade beginnen, achten Sie auf einen schwungvollen Trab mit korrekter Anlehnung.

 

Das Pferd steht gleichmäßig auf allen vier Beinen. Direkt von der Seite gesehen sieht man hier nur 2 Beine.

Hier ebenfalls: In der letzten Phase der Parade. Die Hinterhand schiebt unter. Der Reiter treibt sein Pferd mit Kreuz und Schenkel gegen die stehende (bzw. leicht nachgebende) Hand

Hier sind noch mal ganz deutlich die "zwei" sichtbaren Beine erkennbar.


Hilfen:
Die treibende Kreuz und Schenkelhilfe schiebt das Pferd in die stehende/verwahrende Hand.
 
Dabei überwiegen die treibenden Hilfen. Das Pferd verkürzt zuerst über 2 - 4 Tritte den Trab und kommt dann durch ein vermehrtes Einwirken des Kreuzes bei vorwärts treibenden Schenkel zum Halten. Dabei gibt die Hand nicht oder bei Annahme der Parade durch das Pferd nur 1 - 3 cm nach. Keinesfalls darf die Hand rückwärts einwirken.
Lassen Sie sich einfach mal gerade in den Sattel sinken und nehmen Sie das Kinn hoch - bei 90 % der Pferde reicht das aus.
 
Wichtig ist dass das Pferd nicht abrupt zum Halten kommt und dabei auf die Vorhand fällt.
 
Fehler:
  1. Das Pferd "bremst" und fällt auf die Vorhand
  2. Das Pferd steht im Halten offen (es sind von der Seite mehr als 2 Beine zu sehen)
  3. Das Pferd drückt während der Parade oder im Halten den Rücken weg
  4. Das Pferd geht über den Zügel
  5. Das Pferd steht Schief
  6. Das Pferd bleibt nicht stehen
  7. Der Trab wird beim Zurücknehmen schleppend oder auslaufend
  8. Das Pferd geht gegen die Hand
  9. Das Pferd tritt über mehrere Schritte in Schritt und dann erst im Trab an
  10. Das Antreten geschieht schleppend
  11. Die Hinterhand wird hinten hinaus gestellt
Korrektur:

1. Das Pferd stoppt abrupt („Vierradbremse“)

  • Achten Sie darauf, dass die treibenden Hilfen Vorrang haben
  • Überprüfen Sie, ob Sie nicht doch am Zügel gezogen haben.
  • Gehen sie in dem Moment in der das Pferd die Parade annimmt, 1 - 3 cm mit der Hand nach vorne (Manche Pferde brauchen eine nachgebende Zügelhilfe um mit auf gewölbtem Rücken Halten zu können)
  • Parieren Sie erstmal „fast“ zum Halten durch, und lassen Sie, in dem Moment in dem das Pferd beginnt die Parade anzunehmen, das Pferd weitertraben (Treibende Kreuz und Schenkelhilfe).
  • Bei besonders schwierigen Fällen, lassen Sie das Pferd in der Parade erst einmal etwas auslaufen, damit die Konditionierung auf das sekundenschnelle Stoppen unterbunden wird. Sie können auch erst zum schritt und dann nach weiteren 1 - 2 Schritten zum Halten durchparieren. Wichtig ist, dass Sie das Pferd aus dem „Bremsen“ herausholen.

2. Das Pferd steht im Halten offen (von der Seite sind mehr als 2 Beine zu sehen)

In dieser Parade zum Halten, erkennt man auf dem Bild, dass die Hinterbeine noch offen stehen und das Maul leicht gegen die Reiterhand geht.

 

Wenn ihr Pferd - wie hier gezeigt - bereits im Trab den Rücken wegdrückt und im Begriff ist über dem Zügel zu gehen, bringen Sie vor der Parade erst die Anlehnung wieder in Ordnung, stellen Sie das Pferd vermehrt tief ein und beginnen Sie erst dann mit der Parade

 

Ursachen können sein Korrektur
Das Pferd ist nicht richtig ausbalanciert. Unausbalancierte Pferde allmählich an das Herantreten im Halten gewöhnen.
Auch "zufrieden sein" wenn erst einmal 1 Bein im Schwerpunkt steht.
Zu wenig treibender Schenkel. Treibende Hilfen bleiben in der Parade am wichtigsten
Das Pferd stellt bereits im Trab die Hinterhand nach hinten und läuft mit hängendem statt mit auf gewölbtem Rücken. Durch Zulegen und zurücknehmen die Hinterhand aktivieren

Auch während des Stehen bleiben und während des Haltens Pferd am Schenkel
und am Kreuz behalten. Aufrichten des Oberkörpers beibehalten -siehe auch
"Paraden" - Schenkel am Pferd in treibender Position belassen.

3. Das Pferd drückt während der Parade oder im Halten den Rücken weg

  • Hier das Pferd erst einmal wieder richtig rund über den Rücken reiten (siehe Bild oben) oder longieren.
  • Darauf achten, dass die Parade nicht durch Handeinwirkung passiert. KEINE
    annehmende Zügelhilfe
  • Die treibenden Kreuz und Schenkelhilfen überprüfen- waren die treibenden Hilfen vorrangig
  • Leichte Innen /Außenstellung beim Halten
  • Gleich aus der Ecke heraus zum Halten kommen.
  • Ggf. auch Rücken/Rückenmuskulatur überprüfen lassen
  • Das Pferd tief eingestellt in die Parade reiten

4. Das Pferd geht über den Zügel

Zuerst die Anlehnung grundsätzlich in Ordnung bringen. Fast immer besteht bei diesem Fehler ein grundsätzliches Anlehnungsproblem oder ein Problem mit der Losgelassenheit. Vor der Parade das Pferd vermehrt in die Tiefe reiten. Ggf. eine leichte Innenstellung beibehalten.

5. Das Pferd steht Schief

Anreiten und erneut Halten. Mit den Schenkeln gleichmäßig bei der Parade treiben.

6. Das Pferd bleibt nicht stehen

In der ersten Zeit nur für wenige Zehntelsekunden stehen lassen und sofort wieder anreiten.
Diesen Zeitraum immer mehr ausdehnen. Wenn dies gar nichts hilft, am Punkt der Parade einen Helfer postieren der das Pferd durch Haltung und ggf. leichte Handeinwirkung zum Stehen veranlasst.
Bei nervösen Pferden: Mit Stimme parieren und im Halten beruhigen. Am Hals streicheln.

7. Der Trab wird beim Zurücknehmen schleppend oder auslaufend

Wenn das Pferd sonst die Parade gut annimmt, vorher zulegen.
Ansonsten treibende Schenkelhilfe verstärken um dadurch das Hinterbein zu mehr vortreten zu veranlassen.
Denken Sie vor der Parade mal an "Traben auf der Stelle".

8. Das Pferd geht gegen die Hand

Auch hier liegt meist ein Problem in der Anlehnung, der Losgelassenheit oder der Durchlässigkeit vor.
Auch körperliche Probleme, z.B. starker Unterhals, Senkrücken etc können dies bewirken.
Je nach Ursache muss daran gearbeitet werden (siehe auch Artikel Losgelassenheit)

9. Das Pferd tritt über mehrere Schritte in Schritt und dann erst im Trab an

Versuchen Sie mal im Halten bereits anzutraben. Das Pferd aber für mehrer Zehntelsekunden zuerst nicht antreten zu lassen. Sie müssen spüren, dass es sich in Bewegung setzen will, dann erst lassen sie es durch eine nachgebende Zügelhilfe antreten.
Man kann auch mit Helfer z. B. an der Longe das korrekte Antreten üben.

10. Das Antreten geschieht schleppend

Das Pferd zu mehr Durchlässigkeit erziehen und die Losgelassenheit fördern. Hier liegt meist das Problem.
Nie über klopfenden Schenkel das Pferd zum Antreten bringen. Lieber leichte Schenkelhilfe und dann - falls keine Reaktion erfolgt - ein "Tick" mit der Gerte (bitte nicht draufschlagen!). Dann sofort wieder durchparieren und das ganze wiederholen. Ihr Pferd merkt sehr schnell was Sie von ihm wollen.

11. Die Hinterhand wird hinten hinaus gestellt

Siehe Korrektur zu Punkt 2.

Fazit:

Sie haben sicher gemerkt, dass sich die meisten Probleme über

  • richtige Reiterhilfen
  • richtige Losgelassenheit/Geschmeidigkeit
  • richtige Durchlässigkeit
  • richtige Anlehnung

lösen lassen.

Wenn Ihr Pferd träge, vor der Parade Schwung verliert, lassen Sie es noch einmal im Trab zulegen, bevor Sie die nächste Parade beginnen.
(Liebe Leser, wir zeigen auf unseren Bilder ganz bewusst Reiter "wie Du und Ich". "Durchschnittsreiter" (keine Superprofis, Spitzenreiter) auf "Durchschnittspferden", damit Sie sehen können, dass man auf jedem! Pferd korrekt und z. T. auch ausdrucksstark reiten kann. Jeder Reiter kann - wenn er sich bemüht - sein Pferd mit kleinstmöglichster Einwirkung und für das Pferd physisch und psychisch förderlich vorstellen.)

Erarbeiten von minimalen Hilfen:

Arbeiten Sie mit Ihrem Pferd und natürlich Sie selbst an sich an diesen Problemzonen, die ihnen bei jeder Lektion die Sie reiten wieder begegnen werden.
Suchen Sie zuerst den Fehler bei Ihren Hilfen, dann die Ursachen, die das Pferd behindert haben die Lektion richtig auszuführen.
Achten Sie auch auf körperliche "Unzulänglichkeiten" Ihres Pferdes.
Bei Pferden mit Unterhals, Senkrücken, Rückenproblemen, Karpfenrücken etc
muss anders/schonender/umformend gearbeitet werden (das betrachten wir aber einmal in einem anderen Artikel)
 

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