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Der Sitz des Reiters - Meine Sprache zum PferdGerade der Reitsitz ist die Basis von dem wie der Reiter unterstützt durch die Reithilfen Schenkel, Kreuz und Zügel dem Pferd zu verstehen gibt, was es tun soll. Hier wird beschrieben was beim Reitsitz zu beachten ist und wie wichtig er als Basis für alles weitere ist. Von Beate Schulze |
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Inhalt
EinführungMein Sitz und meine Einwirkung mit Kreuz, Schenkel und Zügel ist wohl das wertvollste, das ich zur Verfügung habe, um mich mit meinem Pferd zu verständigen. Auch meine Stimme spielt eine Rolle. Aber nur untergeordnet. Es gibt einen in der Reiterei überall gültigen Satz:
Natürlich kann ich einem Pferd beibringen mit der Stimme auf das Kommando
"Trab" anzutraben oder auf "Galopp" anzugaloppieren. Dieses Kommando sagt
aber nicht aus wie ich dann weitermachen will. Soll es ein flotter
Arbeitstrab sein, oder Mitteltrab werden? Möchte ich geradeaus, auf den
Zirkel oder gar wenden?
Was heißt diese Erkenntnis nun für uns? Warum ist das so? Brauchen wir einen korrekten Sitz, um uns mit unserem Pferd zu verständigen? Oder kann ich das auch anders? Dieser Artikel ist nicht nur zum Lesen gedacht. Hier sind Sie aufgefordert mitzumachen. Finden Sie heraus warum, wie und wo Ihr Körper reagiert und warum, wie und wo daraufhin Ihr Pferd reagiert. Warum haben Sitzfehler verheerende Auswirkungen auf Ihr Pferd --- aber auch auf für Sie? Wie kann ich sie abstellen? Außerdem gibt es Tipps, wie man sein Körpergefühl verbessern kann. Dann können Sie auch besser erfühlen, was mit Ihrem Pferd passiert, wenn Sie gerade schief, rechts ,links ,vorne, hinten etc. sitzen. Denn: OHNE ZU FÜHLEN WAS MEIN PFERD GERADE MACHT, geht in der Reiterei nichts!! Wir wollen zuerst einmal 2 Ausflüge machen: 1.In die verschiedensten Reitweisen der Welt 2. In die menschliche Anatomie des Sitzens und Stehens REITWEISEN RUND UM DEN GLOBUS - Was ist bei allen gleich?Egal ob ein Cowboy, ein Kirgise, ein Spanier, ein Anhänger der Barockreitkunst, der englischen Reitweise, ein Südamerikaner oder ein Russe auf einem Pferd zu sehen ist. Jeder sitzt direkt hinter dem Widerrist auf dem Pferd und AUFRECHT. Die Beine sind lang und leicht angewinkelt. Der Arm fällt locker aus der Schulter. Der Kopf sitzt gerade auf dem Hals und die Augen schauen geradeaus. Nie ist jemand auf die Idee gekommen sich auf die Kruppe zu setzen oder auf den Widerrist. Und auch niemand hängt rückwärts gebeugt auf dem Pferd. Also warum sitzt jeder auf dieser Welt gleich auf dem Pferd? Es hat zu tun mit:
Beide Pferd und Reiter müssen in einer gemeinsamen Balance sein. Der Schwerpunkt des Reiters muss sich im Schwerpunkt des Pferdes befinden. Nur dann kann dieses seinen Reiter ohne Mühen tragen. Beispiel mit Rucksack Nicht überzeugt? Nun gut, dann nehmen Sie sich doch einen Rucksack.
Füllen ihn mit 15-20 Kg Gepäck. Dann schultern Sie ihn, so dass
er Ihnen direkt am Hals sitzt - also viel weiter oben als üblich.. Sicher sehr bald oder? Die Gründe dafür sind: Dieser Rucksack befindet sich außerhalb Ihres Schwerpunkts und Sie müssen nicht nur sich selbst sondern auch den Rucksack ausbalancieren, was eine Überbeanspruchung bestimmter Muskelpartien hervorruft. Dies entspricht einem Reiter der entweder zu weit vorne Richtung Widerrist sitzt oder nach vorne gebeugt auf dem Pferd sitzt. Dasselbe passiert, wenn ich den Rucksack soweit hinunterrutschen lasse, dass er mir in der Lendenwirbelsäule fast auf dem Po hängt. Auch hier ist er außerhalb unseres Schwerpunkts. Beim Pferd entspricht das einem Reiter der sich nach hinten lehnt, dessen Sattel zu weit hinten liegt oder der sein Gesäß auf den letzten Rand des Sattels nach hinten schiebt. Haben Sie es ausprobiert? Wahrscheinlich haben Sie es schon nach wenigen Minuten aufgegeben. Leider muten manche Reiter ihren Pferden derartige "Sitzfehler" (oder auch Sattelfehler) wie bei Ausritten stundenlang zu. UNSERE ANATOMIE DES SITZENS UND STEHENSBetrachten wir doch einmal unsere "normale" Art zu Sitzen oder zu Stehen. Wie sitzen oder stehen wir normalerweise? Ja - Sie haben recht. Normalerweise sitzen und stehen wir in unserer Wohlstandsgesellschaft falsch. Eine Katastrophe für unsere Wirbelsäule , Gelenke und Muskeln! SITZEN UND STEHEN Stehen: Wenn wir stehen, stehen wir mit durchgedrückten Knien und im Hohlkreuz. Bereits nach einiger Zeit beginnen wir von einem Fuß auf den andern zu treten, da uns das "Kreuz weh tut". Unser Körper rebelliert... Aber wir hören nicht auf ihn. Sitzen: Worauf sitzen wir denn? Sie werden sagen : "Na, auf meinem Po, wo denn sonst!?" Hm, so kann man es auch ausdrücken. Spüren Sie doch mal selbst. Setzen Sie sich auf die Couch. Was passiert? Der Rücken krümmt sich, die Schultern fallen nach vorn und wir sitzen so ziemlich auf dem letzten hinteren Teil unseres Pos. Zum Sitzen haben wir aber 2 Knochen , die so genannten Sitzbeinknochen. Diese befinden sich direkt zwischen den Beinen. Nehmen Sie sich einen harten Stuhl. Setzen Sie sich vorne auf die äußere Kante und bringen Sie den Stuhl mit Ihrem Gesäß zum nach vorne kippen, so dass die hinteren Stuhlbeine ca. 10 cm vom Boden weg sind. Jetzt werden Sie feststellen, dass sich ihre Wirbelsäule gerade aufrichtet. Sie stellt sich selbst in die korrekte S- Form. Die Hüfte kippt nach vorne und der Kopf schaut gerade aus. Sie werden merken, dass Sie nun auf 2 Knochen sitzen. Man spürt das gerade auf einem harten Stuhl gut. Aber auf was sitzen wir denn nun in unserem Alltag? Auf dem Steißbein.
Auf dem Steißbein sitzend bedeutet: mit rundem Rücken, nach vorne hängenden Schultern . Die Wirbelsäule hat die typische S- Form verloren. Die Wirbelkörper stehen nicht mehr übereinander sondern klaffen Richtung Dornfortsätze auseinander, drücken dafür aber richtig ordentlich auf die Bandscheiben am inneren Teil der Wirbelsäule. So können Druckverhältnisse bis zu 1 Tonne entstehen. Nun stellen Sie sich einmal diese Wirbelsäule auf einem trabenden Pferd vor, wie sehr sie bei jedem Tritt zusammen- gequetscht und gestaucht wird. AUSPROBIEREN: Probieren Sie doch mal selbst die beiden Sitzhaltungen aus. Die "Couchhaltung" dürfte Ihnen nicht schwer fallen. Für die "gerade Sitzhaltung" nehmen sie wie oben beschrieben einen Stuhl zu Hilfe. FÜHLEN Und nun zum interessanten Teil
So, da wir auf dem Pferd nun mal beweglich sein müssen ,wir die Bewegung des Pferdes mitmachen müssen und wir durch unsere Hilfen uns durch (wenn auch nur kleine Bewegungen) dem Pferd verständlich machen müssen ist klar. Nicht nur, um im Schwerpunkt des Pferdes zu sitzen, damit dieses nicht auch noch unser zusätzliches Gewicht ausbalancieren muss (s. Rucksackbeispiel) sondern auch, damit wir in der Bewegung des Pferdes mitgehen können, müssen wir aufrecht auf dem Pferd sitzen. Weiter mit dem Thema Beschreibung der richtigen Sitzhaltung Nachricht an Beate zu diesem Artikel senden
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