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Spaß an Pferd und Reiten

Unfälle vermeiden - Richtiger Umgang mit dem Pferd

Von Beate Schulze

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Unfälle vermeiden - Richtiger Umgang mit dem Pferd

Haben Sie schon einmal eine Herde Pferde gesehen, friedlich grasend. Dann ein knatternder Auspuff und in Sekundenbruchteilen rasen die Pferde davon. Oft kann unser Auge der Geschwindigkeit der Bewegung gar nicht folgen.

In einem solchen Augenblick muss uns immer zu Bewusstsein kommen, dass wir es mit dem „Fluchttier Pferd“ zu tun haben. Noch eindrucksvoller sieht man es z.B. bei Zebras, Gnus  und anderen wildlebenden Tieren, die ebenfalls zu den Fluchttieren gehören.
Fluchttier bedeutet: Das Pferd sucht sein Heil bei Gefahr zuallererst in der Flucht.

Dafür ist es ausgerüstet: Schnelle Bewegungen, Blitzstarts, Extreme Drehbeweglichkeit, Hohe Spurtgeschwindigkeit, minimale Reaktionszeiten.
Falls Flucht nichts hilft oder nicht möglich ist verteidigt sich das Pferd durch Tritte und Bisse. Ausschlagen mit den Hinterbeinen, Steigen. Auch hier extrem kurze Reaktions- und Ausführungszeiten.

Wenn ich also mit einem Pferd umgehe muss ich mir über diese Mechanismen im Klaren sein um mich, andere und auch das Pferd selbst nicht zu gefährden.

Richtiger Umgang in der Box /im Laufstall

  • Vor Betreten der Box das Pferd immer ansprechen und warten bis es sich zu mir dreht. Siehe auch: "Wie man sein Pferd holt".

  • In der Box nähert man sich dem Pferd von Vorne oder seitlich vorne (nie von hinten, da das Pferd sonst erschrecken und ausschlagen kann) und legt zuallererst das Halfter an. Siehe auch: "Wie man sein Pferd holt".

  • Geputzt wird möglichst an einem Putzplatz oder in der Stallgasse. Ideal wenn man das Pferd von 2 Seiten anbinden kann (Bild folgt). Siehe auch: "Das Pferd am Putzplatz".

  • Auch hier, von vorne dem Pferd nähern, mit ihm reden. Nicht hinten um das Pferd Herumgehen.

  • im Laufstall: Bei der Annäherung das Pferd ansprechen, bis es den Kopf mir zuwendet, bzw. in weitem Bogen um das Pferd gehen um mich ihm von vorne nähern zu können, es ebenfalls ansprechen. Auch hier sofort Halfter anlegen um zu verhindern, dass es evtl. doch noch mit den Artgenossen eine Spielerei anfängt und uns mit einbezieht. Siehe auch: "Wie man sein Pferd holt".

Gefahrloses Putzen/Satteln (Siehe auch: "Das Pferd am Putzplatz")

  • Die Stallgasse /Putzplatz muss frei von herumliegenden Gegenständen sein. Es dürfen keine Mistgabeln, Besen etc herumstehen

  • Putzkasten, sonstige Utensilien immer außerhalb der Reichweite des Pferdes abstellen (bitte daran denken, ein Pferd bewegt sich auch hin und her. Den Radius dieser Bewegung berücksichtigen).

  • Entfernen Sie evtl. noch hängende Halfter am Putzplatz in der Reichweite Ihres Pferdes. Ihr Pferd könnte sonst hineintreten. Und Halfter herunterwerfen die ein allgemein übliches Hobby der Pferde.

  • Beim Putzen, seitlich vom Pferd und niemals hinter der Hinterhand stehen.

  • Hufeauskratzen: Seitlich vom Pferd stehen, eigene Füße nie dort platzieren, wo nach dem Aufhalten der Huf abgesetzt wird. Gerade bei der Hinterhand (Bild folgt) das Hinterbein von vorne fassen. Bei der Vorhand das Bein von hinten. (Bild folgt)

  • Beim Berühren des Pferdes um den Huf hochzuheben immer an der Schulter oder an der Kruppe beginnen und das Bein hinab streichen.

  • Zum Hufe fetten oder waschen nie hinknien, da ich nicht mehr schnell genug hochkomme wenn das Pferd sich bewegt. Und ich so in Gefahr komme getreten zu werden. (Bild folgt)

  • Zum Festbinden des Pferdes immer den Panikknoten und einen Strick mit Panikhaken  verwenden (Bild folgt). Kurz festbinden, damit weder das Pferd noch der Reiter im Strick hängen bleibt.

  • Am Pferd: Keine hektischen Bewegungen, kein Herumtoben in der Nähe, kein Rennen durch Stallgassen oder herumfuchteln mit Gerten, Tüchern und sonstigen Gegenständen. (Bild folgt)

  • Führen: Immer neben dem Pferd zwischen Kopf und Schulter mit „durchhängendem „ Strick (siehe auch Extra Artikel Pferde führen)

  • mit dem Sattel ebenfalls von Vorne seitwärts nähern. Grundsätzlich aus dem Gefahrenbereich der Hinterhand halten (Bild folgt)

  • Auf dem Weg zur Halle/Reitplatz/aus dem Stall: Immer Bügel hochstecken, keine Hilfszügel einhängen, den Zügel so in der Hand behalten, dass ich oder das Pferd nicht hineintreten kann (Sturzgefahr/Panikgefahr) (Bild folgt)

IN DER HALLE

  • Immer vor Betreten „Tor frei“ rufen um den anderen Reitern zu signalisieren das ich in die Halle möchte. Erst nach der Antwort „Tor ist frei“ die Halle betreten (Sie möchten ja nicht von einem Pferd im starken Galopp überrannt werden oder?). Dasselbe gilt natürlich bei Verlassen der Halle oder wenn ich am Hufschlag stehe um z.B. die Jacke oder den Pullover abzulegen. Dann heißt es Bande frei.

  • Zum Aufsteigen, oder zum verschnallen der Hilfszügel, immer in die Mitte eines Zirkels stellen, dort stört man andere Reiter am wenigsten. Sollte das Pferd doch erschrecken wird man nicht gleich gegen die Bande gedrückt.

  • Benutzen Sie ruhig eine Aufsstiegshilfe: Das Pferd, der Sattel, ihr Rücken und ihre Gelenke danken es ihnen

  • Beachten Sie die Bahnregeln (FN/Anhang). Wenn 2 Reiter nicht wissen wann sie einander ausweichen müssen, kann so manch schwerer Unfall mit gemeinsamen Stürzen entstehen. Durch knappes Aneinader vorbei reiten gab es schon so manche zertrümmerte Kniescheibe!

  • Halten Sie mind. 2 m, besser noch 3 m Abstand von andren Pferden. Auch Pferde haben ungeliebte Artgenossen nach denen sie schlagen könnten. Und oft ist dann Ihr Bein oder Körper im Weg. Ein Pferdetritt kann mehrere Tonnen Auftreffgewicht haben!

  • Kein Longieren am Halfter. Sie haben keinerlei Kontrolle über ihr Pferd wenn es erschrickt oder beschließt einem anderen Pferd zu folgen. Ein solches Verhalten ist extrem risikoreich! Nicht nur dass ihnen ihr Pferd abhanden kommt. Es schleift dann auch noch eine Longe hinter sich her in die Sie sich, ihr Pferd oder aber ein anderes Pferd mit Reiter verfangen können. Durch Hinterherschleifen oder ruckartige Stürze kann es zu Todesfällen kommen

  • Wickeln Sie sich nie Zügel, Longe oder Strick um die Hand. Haben sie schon mal einen verknoteten Strick gesehen haben, an dem ein in Panik geratenes Pferd hing? Dann können sie sich vorstellen, dass von Ihrer Hand nicht viel übrig bleibt wenn das Pferd richtig anzieht. Rennt das Pferd gar davon werden Sie mitgeschleift! Dies geht nicht so aus wie in den Westernfilmen, wo nach 10 m der Cowboy wieder aufsteht und sich nur den Staub abklopft. Brüche bis hin zu schwersten inneren Verletzungen oft mit Todesfolge sind das Ergebnis.

  • Nie mit offener Jacke oder Weste reiten. Das Flattern könnte Ihr oder andere Pferde erschrecken.

Ausrüstung des Reiters

  • Die meisten Sturzverletzungen vom Pferd sind Kopfverletzungen. Tragen Sie einen Helm der den gültigen DIN Normen entspricht. Sie können sich damit evtl. Schädelfrakturen oder Schädel/Hirntraumatas ersparen. Nach solchen Traumata müssen sie oft wieder wie ein Kleinkind lernen zu gehen, zu essen usw. Es soll ein 3 Punkthelm ohne Kinnschale sein. Und ziehen Sie die Riemen zu, ein durchhängender Riemen lässt den Helm bei einem Sturz wegfliegen! Wenn Sie Pech haben fällt er Ihnen auf die Nase bricht das Nasenbein, oder er rutscht ins Genick und ruft Halswirbelsäulenverletzungen hervor!

  • Tragen Sie Schuhe die

    • mind. über die Knöchel gehen

    • einen Absatz haben, damit der Fuß nicht durch den Steigbügel rutscht

    • Kein grobes Profil, damit der Schuh leicht aus dem Bügel kommt, falls ich doch mal mitgeschleift werde.

    • keine Schnürsenkel haben. Darin bleibt oft ein Steigbügel hängen. Bei Chaps die über die kompletten Schnürsenkel gehen besteht diese Gefahr nicht.

    • keine breiten Schuhe mit denen ich mich schon in den Bügel hineinzwängen muss, komm ich dann auch im Notfall nicht mehr heraus. (Bild folgt)

  • Tragen Sie Handschuhe um Verletzungen an der Hand z.B. durch das Durchrutschen der Zügel zu vermeiden. Beim Longieren grundsätzlich Handschuhe tragen. Wenn ihnen ein Pferd die Longe durch die Hand zieht, haben sie eine einer Brandwunde ähnliche Verletzung!

  • Beim Springen sollte man sich durchringen und eine Sturzweste tragen. Sie sind zwar nicht schön schützen aber hervorragend vor Wirbelsäulenverletzungen (Bild folgt).

  • Im Gelände grundsätzlich Helm und möglichst Sicherheitsweste tragen. Es reicht schon während man sich unterhält und unter einem Baum durchzureiten. Man ist abgelenkt und schätzt die Asthöhe nicht richtig ein. Man knallt mit dem Kopf gegen den Ast, oder man skalpiert sich halb weil man mit dem Haar im Geäst hängen bleibt

  • Das man nicht mit Shorts, ausgestellten Jeans oder ähnlichem reitet sollte selbstverständlich sein.

  • Bei langen oder längeren Haaren sollte man diese Grundsätzlich "bändigen". Machen Sie sich einen Zopf, so können sich die Haare nicht in Ästen oder ähnlichem verfangen.

Ausrüstung des Pferdes
 
Auch die korrekte Ausrüstung des Pferdes hilft Unfälle zu vermeiden.
Zaum und Sattelzeug muss korrekt angepasst sein (siehe die entsprechenden Artikel Der Sattel ).
Ein drückender Sattel, ein scheuerndes Zaumzeug oder ein klemmendes Gebiss können beim Pferd Widersetzlichkeiten hervorrufen. Diese Widersetzlichkeiten können von einfachem "nicht gehen" bis zu Steigen, Bocken, Hinwerfen gehen.

Steigbügelriemen
müssen an den genähten Stellen immer wieder kontrolliert werden. Die Nähte können aufgehen und somit reißt der Steigbügel ab.
 
Der Sattelgurt darf nicht zu lang oder zu kurz gewählt werden, da sonst der Sattel verrutscht. Im schlimmsten Fall stürzt der Reiter samt Sattel unter den Pferdebauch. Verschiebt sich der Sattel, kann Bocken, Durchgehen und/oder Steigen hervorgerufen werden.
Auch hier auf Risse, schlecht genähte Stellen achten.
 
Beim Zügel ebenfalls die Nähte kontrollieren.
 
Die Sturzfeder an der der Bügel befestigt ist, sollte immer gut geölt und offen sein. Bei einigen Marken gibt es keine Sturzfeder mehr und es kann nichts mehr geschlossen werden.
 
Die Hilfszügel auf evtl. offene Nähte kontrollieren. Auch die Hilfszügel müssen am Pferd angepasst sein. Bei zu langem Hilfszügel besteht die Gefahr des darauf tretens wenn der Kopf tief kommt. Bei zu kurzem Hilfszügel besteht die Gefahr des Einengens des Halses und dadurch irgendwann Widersetzlichkeit des Pferdes. Ist ja auch verständlich
 
Bitte auch auf eine nicht rutschende Satteldecke wert legen!!
 
Die Steigbügel müssen schwer sein, damit sie nicht herumfliegen oder am Fuß pendeln. Auf der sicheren Seite ist man mit sog. Sicherheitsbügeln in denen ein Hängen bleiben nicht mehr möglich ist.
 
Das Gebiss darf nicht ausgeschlagen, scharfkantig oder eingedellt sein. Durch die Schmerzen die es dem Pferd dann zufügt wird dieses zu Durchgehen, Bocken, Steigen erzogen.
 
Auch der Beschlag/das Ausschneiden muss kontrolliert und regelmäßig erneuert werden. Möchten Sie mit drückenden Schuhen laufen? Würden Sie sich da nicht auch irgendwann wehren, insbesondere wenn man Ihnen dann noch Leistung abverlangt (und glauben Sie ja nicht ein 1 stunden Ausritt verlangt keine Leistung vom Pferd!).
 
Zähne immer wieder vom Tierarzt kontrollieren lassen (siehe Artikel Grundpflege). Auch hier: Stellen Sie sich vor Sie haben Zahnschmerzen oder ein Zahn reibt ihnen ständig die Mundschleimhäute auf. Und dann hätten Sie noch ein Metallgebiss im Mund.
 

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